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[轻松一刻] Robert De Niros deutsche Stimme

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发表于 2008-9-14 15:06 | 显示全部楼层 |阅读模式

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„Kleiner, geh aus dem Weg, oder ich muss dir den Kiefer brechen“, sagt der Mann im Aufnahmeraum. Zur gleichen Zeit flimmert auf der Leinwand vor ihm ein sechs Sekunden langer Filmausschnitt – tonlos. Hollywood-Schauspieler Robert De Niro ist da zu sehen, wie er strammen Schrittes auf einen Wachposten zugeht und die Drohung ausspricht. Das heißt: Er scheint sie auszusprechen. Denn in Wirklichkeit redet der Mann vor der Leinwand. Und das ist Christian Brückner, Schauspieler und deutscher Synchronsprecher für Robert De Niro. Der Satz, den Brückner dem Superstar gerade in den Mund gelegt hat, wird im letzten Viertel des Films Men of Honor fallen.
    Heute fehlen nur noch ein paar so genannte Takes, dann ist die deutsche Synchronisation fertig. Takes, das sind die wenige Sekunden langen Abschnitte, in die ein Film eingeteilt wird, um ihn einfacher synchronisieren zu können. Men of Honor besteht aus 962 dieser Mini-Szenen.
    „Versuch es bitte ein wenig lockerer, Christian“, sagt Regisseur Lutz Riedel, der von Brückner durch eine schalldichte Glasscheibe getrennt ist. Ein Tischmikrofon überträgt seine Stimme in den Aufnahmeraum. „Ein bisschen weniger drohend wär’ schön...“ Noch einmal flimmert der Take über die Leinwand, wieder spricht Brückner den Satz – nur eine Nuance anders. Die Wirkung ist jedoch enorm: Die Szene ist nun nicht mehr gewalttätig, sondern eher komisch. Riedel lächelt zufrieden. „Danke, Christian“, sagt er ins Tischmikrofon. „Noch einen Take, dann machen wir Pause.“

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 楼主| 发表于 2008-9-14 15:06 | 显示全部楼层
Ein Profi ist Christian Brückner ohne Zweifel. Außer De Niro sprach er schon Alan Delon, Warren Beatty, Peter Fonda, Marlon Brando, Dennis Hopper, Harvey Keitel und andere Darsteller von Weltklasse. Was einen guten Synchronsprecher auszeichnet? „Er muss eine Stimme haben, die in irgendeiner Weise bemerkenswert ist, der man zuhören mag“, sagt Brückner. „Und er muss sich klar darüber sein, dass er eine Arbeit macht, die ihn zwar befriedigen kann, die aber nicht auf großes Publikumsinteresse stößt – wenn überhaupt.“
    De Niro steht im Scheinwerferlicht, der Mann mit seiner deutschen Stimme im Halbdunkel des Synchronateliers: 1,80 Meter groß, kurzes grau meliertes Haar, Bart. Seine Arbeitskleidung: Jeans, Pullover, Turnschuhe. Ein steifer Anzug wäre auch fehl am Platz, denn wenn Brückner De Niro nach dem Mund redet, tut er das mit vollem Körpereinsatz: Er gestikuliert, geht bei Betonungen leicht in die Knie, rudert mit den Armen, tänzelt im Rhythmus des Gesprochenen vor dem Mikrofon hin und her.
    Brückners Name taucht im Abspann der Filme, zu deren Erfolg er zweifelsohne beigetragen hat, nicht auf. Umso bemerkenswerter ist es, dass Brückner tortzdem großen Ruhm erlangt hat. Fast täglich wird er auf seine Stimme angesprochen. Im Restaurant etwa oder vom Taxifahrer.
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 楼主| 发表于 2008-9-14 15:07 | 显示全部楼层
Brückner, wie De Niro Jahrgang 1943, wollte schon immer Schauspieler werden. Er wurde im schlesischen Waldenburg geboren, wuchs auf in Köln, ging zm Studium nach Berlin. In der Hoffnung, seinem Berufsziel näher zu kommen, schrieb er sich für Theaterwissenschaften, Germanistik und Publizistik ein. „Eine einfältige Annahme“, sagt er heute.
    Der Weg zum Erfolg führte nicht durch die Universität, sondern zunächst über das Radio: Um sich sein Studium zu finanzieren, sprach er Programmansagen auf Band und verlas Nachrichten. „Damit fühlte ich mich schon ziemlich nah dran an dem, was ich machen wollte – und ich konnte meine Stimme trainieren“, sagt er. Nebenbei spielte er im Studententheater, besuchte Seminare, um seine Sprechtechnik zu verbessern. Immer wieder telefoniert er auch mit Berliner Synchronfirmen: „Guten Tag, ich bin Schauspieler und möchte bei Ihnen synchronisieren“, habe er gesagt.
    Sich als Sprecher zu bewerben lag für ihn nahe: „Berlin war die Synchron-Hauptstadt“, sagt er. Außerdem hatte Brückner durch die Radioarbeit bereits Erfahrungen im profesionellen Einsatz seiner Stimme vorzuweisen. Kurz: Seine Biografie legte nahe, den Schauspielberuf über die Stimme zu erobern.
    Eines Tages rief man ihn zurück. Ob er morgen um 16 Uhr Zeit habe. „Ja, doch, das ließe sich machen“, habe er geantwortet. Am nächsten Tag um 16 Uhr musste er sagen: „Vater, gibt es denn hier Indianer?“ So lautete der erste Synchronsatz des Christian Brückner. „Ein Western“, erzählte er. „Ich war der Sohn von John Wayne, und meine Rolle bestand nur aus diesem einen Satz.“
    22 sei er damals gewesen und total nervös. „Ich habe bestimmt zehn Aufnahmen gebraucht. Die Kollegen standen um mich herum und sagten: ‚Junge, jetzt mach doch mal!’ Anschließend bin ich schamerfüllt nach Hause gegangen und habe gedacht: Das machst du nie wieder!“
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 楼主| 发表于 2008-9-14 15:08 | 显示全部楼层
Doch drei Wochen später war das Selbstvertrauen wiederhergestellt – und Brückner rief die nächste Synchronfirma an.
    So bekam er immer wieder mal Jobs in der so genannten „Menge“: Mit mehreren Kollegen stand er um das Mikrofon herum und vertonte Fußballstadien, Restaurantgespräche am Nebentisch oder Indianergeheul. Und das meist nachmittags, kurz vor Feierabend, denn seine Rollen waren so winzig klein, dass er nicht früher im Studio sein musste.
    Der Durchbruch kam später: mit dem 1967 gedrehten Kultfilm Bonnie und Clyde. „Irgend jemandem muss ich wohl mal aufgefallen sein, oder ich habe mich abgehoben von der Menge. Jedenfalls bekam ich das Angebot, mich als Stimme für Warren Beatty zu bewerben, der den Clyde spielte. „Es gab ein richtiges Casting damals“, erzählt Brückner. Mit verschiedenen Sprechern wurden einige Takes synchronisiert und dem deutschen Verleih von Bonnie und Clyde vorgeführt. Die Wahl fiel auf Christian Brückner. „Von da an gehörte ich zu den 20 bis 30 Leuten in Deutschland, die Hauptrollen sprachen.“
    Hollywood-Star Robert De Niro synchronisierte Brückner zum ersten Mal 1974 im zweiten Teil der Mafia-Trilogie Der Pate. Zu dessen „Standardstimme“ wurde er aber erst zwei Jahre später, als ihn der amerikanische Star-Regisseur Martin Scorsese persöhnlich für die deutsche Fassung seines Filmes Taxi Driver aussuchte.

[ 本帖最后由 澄澈 于 2008-9-14 15:18 编辑 ]
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 楼主| 发表于 2008-9-14 15:09 | 显示全部楼层
„Früher habe ich meiner Stimme gar nichts zugetraut“, sagt Brückner. Ein Schulfreund in Kölner Zeiten fragte ihn sogar einmal: „Was, mit dieser Stimme willst du Schauspieler werden?“ Krächzig fand sie der Freund damals.
    Erotisch, geheimnisvoll und charismatisch finden sie heute unzählige Kinogänger, Hörspielfans und Radiohörer. „Ich war längst bekannt für meine Stimme, da hatte ich ihren Wert noch gar nicht erkannt“, sagt Brückner. Seine Stimme zu beschreiben fällt schwer: Etwas melancholisch ist sie, gebrochen, leise.
    Das Besondere an Brückner ist vielleicht gar nicht so sehr seine Stimme, sondern mehr das, was er aus diesem Rohmaterial herstellen kann. Eine Stradivari ist ja auch nur so gut wie der Geiger, der sie spielt
    „Wenn ich De Niro bin, lasse ich die Sätze schleifen, baue sprachliche Unsauberkeiten ein. Ganz anders zum Beispiel bei Warren Beatty. Den spreche ich viel sauberer, intellektueller“, erklärt er, fügt aber gleich an, dass es letztlich nicht darum gehe, einen Schauspieler zu synchronisieren, sondern die jeweilige Rolle, die der gerade verkörpert.

[ 本帖最后由 澄澈 于 2008-9-14 15:20 编辑 ]
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 楼主| 发表于 2008-9-14 15:09 | 显示全部楼层
Die meisten Menschen, die Brückner kennen, kennen ihn als De Niros deutsche Stimme. Doch in Synchronstudios findet man ihn eher selten. Ständig ist er ausgebucht, fast nie zu erreichen, immer unterwegs. Was macht Christian Brückner eigentlich, wenn er nicht De Niro ist?
    Schauspielen vor der Kamera gehört mehr und mehr dazu, Theater spielen, nach wie vor die Hörspielproduktionen der Rundfunkanstalten. Nicht selten leiht er seine Stimme auch anspruchsvollen Fernseh-Dokumentationen. Für seine Sprecherleistungen wurde er mit dem renommierten Grimme-Preis in Gold ausgezeichnet.
    Brückners Leidenschaft ist jedoch die Literatur: Die meiste Zeit verwendet er darauf, Romane und Gedichte vorzulesen. Vor Publikum und im Studio. Zusammen mit seiner Frau gründete er einen Hörbuchverlag mit dem Namen parlando. „Da machen wir, was wir wirlich gut finden“; sagt er. „Hölderlin-Gedichte und Sachen von Novalis zum Beispiel.“ Illusionen macht sich Brückner nicht: Natürlich sei das Publikum für Lyrik- oder Romanlesungen auf CDs oder Kassetten sehr klein. Für ihn jedoch kein Grund, es nicht trotzdem zu versuchen.
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 楼主| 发表于 2008-9-14 15:09 | 显示全部楼层
Egal, was Brückner vorliest, er tut es unprätentiös und schnörkellos, ohne jede affektierte Übertreibung. Er überdeckt keine Botschaft durch selbstdarstellerisches Gehabe, sondern stellt sein Instrument, seine Stimme, ganz in den Dienst des Textes, ob es sich dabei um eine Fernsehserie über den zweiten Weltkrieg oder um Tierfilme handelt. Das habe er wahrscheinlich durch die Arbeit beim Radio gelernt, sagt er. „Da war mir die Stimme völlig egal. Ich habe nicht eine Sekunde über sie nachgedacht, weil es mir ausschließlich um die Inhalte ging. Ich versuchte, Dinge klar zu machen, das Mikrofon so zu nehmnen wie einen Menschen, der mir gegenübersitzt und dem ich etwas haargenau erklären möchte.“
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 楼主| 发表于 2008-9-14 15:09 | 显示全部楼层
Chritian Brückner lebt in Berlin, New York und auf Mallorca. „Eine Heimat im engen Sinne habe ich nicht“, sagt er. Er fühle sich da wohl, wo bestimmte Menschen sind; Freunde, seine Frau und seine erwachsenen Söhne. „Zu Hause ist auch da, wo ich meine Bücher und meine Musk, vor allem Jazz, um mich herum habe“, sagt er.
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 楼主| 发表于 2008-9-14 15:11 | 显示全部楼层
An alle, die anders denken. Die Rebellen. Die Idealisten. Die Visionäre. Die Querdenker. Die, die sich in kein Schema pressen lassen. Die, die Dinge anders sehen. Sie beugen sich keinen Regeln, und sie haben keinen Respekt vor dem Status Quo. Wir können sie zitieren, ihnen widersprechen, sie bewundern oder ablehnen. Das einzige, was wir nicht können, ist, sie zu ignorieren. Weil sie Dinge verändern. Weil sie die Menschheit weiterbringen. Und während einige sie für verrückt halten, sehen wir in ihnen Genies. Denn die, die verrückt genug sind, zu denken, sie könnten die Welt verändern, sind die, die es tun.

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发表于 2008-9-14 15:32 | 显示全部楼层
澄澈 mm读的东西好多哦, 我都记不起来,上次读的是什么书了$m7$
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