So sorgte die im April bekanntgewordene außerordentliche Kündigung von 19 Franchisenehmern ebenso für eine negative Presse wie die vom größten Einzelaktionär, der CornerStone Capital AG, beantragte Abwahl des amtierenden Aufsichtsrats. Schwache Quartalszahlen sorgten dann im August dafür, daß der Titel, der bis August noch unter dem Namen PC-Spezialist Franchise AG firmierte, endgültig in Ungnade fiel.
Gewinn soll sich 2006 wieder deutlich erholen
Und in der Tat lasen sich die für das zweite Quartal vorgelegten Ergebnisse überhaupt nicht gut. Sowohl der Umsatz von 4,5 Millionen Euro als auch der Nachsteuergewinn von 25.000 Euro lagen deutlich unter den Erwartungen. Belastet wird der Ergebnisausweis dabei auch von umfangreichen Zukunftsinvestitionen. Diese werden zu einem auch im Gesamtjahr rückläufigen Ergebnis beitragen.
Allerdings scheint dieser Umstand inzwischen im Kurs weitgehend eskomptiert zu sein. Zumindest vermittelt der Blick auf einige Bewertungskennziffern diesen Eindruck. Das gilt insbesondere dann, wenn man den Verantwortlichen Glauben schenkt. Denn bei einer am vergangenen Mittwoch abgehaltenen Präsentation vor Investoren zeigte sich Vorstandschef Frank Roebers überzeugt, daß es bereits im zweiten Halbjahr geschäftlich wieder etwas aufwärts gehen werde.
Der Ausblick bedeutet zwar mit einem prognostizierten Gewinn je Aktie von 0,40 Euro verglichen mit dem Vorjahresergebnis von 0,76 Euro weiterhin einen Gewinnrückgang. 2006 sollen es dann den internen Planungen zufolge aber beim Gewinn wieder 0,80 Euro je Aktie werden. Stimmt diese Prognose, wäre dies bei aktuellen Kursen von 7,50 Euro gleichbedeutend mit einem knapp einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnis.
Gemessen an dem Außenumsatz von etwa drei Milliarden Euro, den die derzeit mehr als 2.300 selbständigen Partner (diese Zahl soll langfristig auf 10.000 steigen) erwirtschaften, scheint auch der Börsenwert von gut 29 Millionen Euro niedrig.
Verlockend klingt zudem Roebers' Versprechen, die im Vorjahr gezahlte Dividende von 0,40 Euro je Aktie nicht zu kürzen. Denn das bedeutet immerhin eine Dividendenrendite von über 5,3 Prozent. Und wenn im nächsten Jahr der in Aussicht gestellte Gewinnsprung gelingt, könnte es sogar noch etwas mehr geben. Zumindest bezeichnete Roebers den aktuellen Dividendensatz eher als Untergrenze.
Die nächsten Quartalszahlen dürften ein wichtiger Fingerzeig werden
Synaxon vergibt unter der Marke PC-Spezialist Franchiselizenzen an Existenzgründer, die sich im IT-Handel selbständig machen möchten. Der 2003 gegründete Geschäftbereich Mobile PC-Spezialist ist dabei speziell für den ländlichen Raum und Standorte mit weniger als 30.000 Einwohnern konzipiert. Mit dem Storekonzept von Digital Inc. geht Synaxon einen neuen Weg. in fünf Themenwelten werden Trends des digitalen Lifestyles präsentiert. Dezeit gibt es einen, am 11.11.2004 gegründeten Pilotstore, der sich im SCS Multiplex Wien befindet, dem größten Einkaufszentrum Europas. Da Digital Inc. für PC-Spezialist Neuland ist, befürchten Kritiker, Synaxon könnte sich an diesem Projekt verschlucken.
Ansonsten bietet das Unternehmen Fachhändlern die Möglichkeit einer Mitgliedschaft in der Einkaufs- und Dienstleistungskooperation Microtrend. Zum 30.06.2005 hatten sich insgesamt 1.257 Partner in Deutschland und Österreich Microtrend angeschlossen.
Rückwirkend zum 01.07.2004 hat Synaxon zudem die Mehrheit an der iTeam Systemhauskooperation übernommen. Zu iTeam gehören derzeit 290 IT-Systemhäuser, die flächendeckend in Deutschland vertreten sind. Ebenso rückwirkend zum 01.01.2005 hat Synaxon auch die 75prozentige Mehrheit an der Akcent Computerpartner Deutschland erworben, einem 753 Mitglieder umfassenden Einkaufs-, Informations-, Kommunikations- und Dienstleistungsnetzwerk für Händler, Distributoren, Hersteller sowie Dienstleister der IT-Branche.
Ob Synaxon tatsächlich auf dem Weg der Besserung ist, wird sich am 21. November bei der Bekanntgabe der Zahlen für das dritte Quartal zeigen. Sollte dieser Bericht Hoffungsschimmer beinhalten, dürfte sich auch der Aktienkurs wieder vom jüngsten Schwächeanfall erholen. Allerdings ist zu beachten, daß im vierten Quartal teilweise mehr als die Hälfte des Ergebnisses erwirtschaftet wird. Aber im November wird sich bereits abschätzen lassen, wie das Weihnachtsgeschäft vermutlich laufen wird. Das gilt übrigens auch für die Synergien, die man sich aus den getätigten Expansionsschritten im Einkauf und Vertrieb erhofft. Charttechnisch macht der Wert zwar noch einen etwas angeschlagenen Eindruck, hält der Vorstand jedoch Wort, könnte sich das Chartbild demnächst aufhellen.
[ 本帖最后由 酸菜 于 2005-11-13 20:53 编辑 ] |