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[德国新闻] 虚伪的表演

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发表于 2015-8-12 09:59 | 显示全部楼层 |阅读模式

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Ein tiefer Blick ins Innere des Grauens
"Die innere Sicht" lautet der Titel einer sehr beachtenswerten Ausstellung. 13 Künstler der Künstlervereinigung Marburg-Biedenkopf setzen sich mit den Graeueltaten der Nazis auseinander.
Die Ausstellungsbesucherin Helga Bender blickt von oben in die Installation des Künstlers Ingolf Anschütz. Foto: Karin Waldhüter
Die Ausstellungsbesucherin Helga Bender blickt von oben in die Installation des Künstlers Ingolf Anschütz. Foto: Karin Waldhüter

Stadtallendorf. In der Ausstellung, die erstmals in Deutschland zu sehen ist, sind nahezu alle Medien der modernen Kunst zu finden. Eingebettet in die bestehende Dauerausstellung erhalten die Kunstwerke eine noch staerkere Aussagekraft. Wie zum Beispiel die Videokunst von Anno Henke, das Textband mit einem direkten Draht zum Weltfrieden per Telefon von Katharina Franck oder die Textbilder von Sabine Goepfert und die beeindruckenden Öl-und Acrylmalereien von Ingrid Kaftan, Johanna Kraemer, Annegrete Henke-Reinarz, Manfred Doering, Michael Feldpausch und Sergej Fuchs.

Die starke Abstraktion, mit der Lisa Kreuziger „Hear my cry“- „Hoer meinen Schrei“ in asiatisch anmutender Weise umsetzt, wirken ebenso eindrucksvoll und nachhaltig wie die Skulpturen von Elisabeth Sabo, Dieter Allmaras und Ingolf Anschütz mit seiner Kofferinstallation. Der Koffer, der sinnbildlich für Vertreibung steht, laedt ein, einen Blick in sein Inneres zu werfen. Kuratiert wurde die Ausstellung von Michael Feldpausch. Die Gemeinschaftsausstellung sei vergleichbar mit einem Orchesterbeitrag, bei dem viele Solisten erst im Ganzen alle Klaenge gemeinsam zum Klingen braechten, sagte Feldpausch.

Genau vor einem Jahr war die Ausstellung, die von Anno Henke ins Leben gerufen worden war, bereits in der Casa Celeste in Bologna zu sehen. Bürgermeister Christian Somogyi freute sich besonders über die grosse Besucherzahl. Rund 60 Besucher verfolgten die Vortraege und nutzten die Gelegenheit, mit den Künstlern ins Gespraech zu kommen. Mit den Worten von Johann Wolfgang von Goethe „Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen“, wandte sich Bürgermeister Christian Somogyi an die Anwesenden und ging auf den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus ein.

Kunst muss Holocaust thematisieren

Vor 69 Jahren befreiten Soldaten der Sowjetarmee das Konzentrationslager Auschwitz. Er wünschte der Ausstellung zahlreiche Besucher und den heutigen Gaesten die Erweiterung des Blickes durch die innere Sicht der Künstler.

„Darf Kunst den Holocaust, die Leiden in den Lagern hier und in den KZs zeigen? Ja, sie muss!“, so lautet die klare Antwort von Hans Gottlob Rühle, der mit einem beeindruckenden Vortrag die Vernissage am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus im Dokumentations- und Informationszentrum eroeffnete.

Der Kunstliebhaber, Sammler und Organisator zahlreicher Kunstausstellungen im früheren Arbeitsgericht Marburg spürte in seinem Vortrag der Frage nach, wann und wo sich die Kunst, insbesondere die Bildende Kunst, mit den Verbrechen gegen die Menschlichkeit, mit den Verbrechen der Diktatoren, der Feudal- und Zwangsherrschaft, den Verbrechen des Krieges und der Unterdrückung befasst. „Wie moegen sich die Zwangsarbeiter hier in Stadtallendorf gefühlt haben?“, fragte Rühle, der einfühlsam persoenliche Erinnerungen in seinen Vortrag einflocht und, ungewoehnlich für eine Vernissage, zur Einstimmung einige Zeilen aus Schuberts „Winterreise“ im Sinne des Kaddisch, dem jüdischen Totengebet, gesanglich darbrachte.

Erst in den vergangenen Jahren haette eine zoegerliche Auseinandersetzung der Bildenden Kunst mit dem Holocaust begonnen. „Todschweigen war die beliebteste Methode in der Nachkriegszeit“, betonte der Kunstkenner. „Die Künstler der Ausstellung sind mit grossem Ernst und Pietaet an das Thema Holocaust herangegangen“, erklaerte er weiter. „Das ist wohltuend, gerade weil es nicht spektakulaer ist, weil nicht Effekte, sondern das Thema, das Leiden der Menschen im Vordergrund stehen. Die Künstler arbeiten mit Symbolen und Ausschnitten und haben so doch tiefe Einblicke in die Graeuel der Nazizeit gegeben“, sagte Rühle.

Musikalisch rundete das „Duo Santiago“ (Katharina Fendel, Floete und Johannes Treml, Gitarre) die Veranstaltung mit brillanten Beitraegen perfekt ab.

n Öffnungszeiten der Ausstellung: Dienstag bis Donnerstag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, am 16. Februar und am 16. Maerz, sowie jeden ersten Sonntag im Monat von 15 bis 18 Uhr. Weitere Termine sind nach Absprache moeglich. Die Ausstellung ist bis zum 28. Maerz zu sehen.

von Karin Waldhüter
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 楼主| 发表于 2015-8-12 15:39 | 显示全部楼层
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