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萍聚头条

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[资源工具] DER KLEINE PRINZ - 小王子 - 更新到第八章

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发表于 2008-1-10 01:09 | 显示全部楼层 |阅读模式

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小王子是一本神奇的童话. 这是一本写给成人的童话.世界上有这么多的人爱它.

现在,就让我们来领略一下, 德文版的魅力吧. 线上带彩图的版本: http://www.odaha.com/littleprince.php?f=DerKleinePrinz

搜索一下,居然坛子里有人翻译的中文原创,其情可嘉. baofie翻译的中文版在这里:

https://www.dolc.de/forum/viewthr ... p%3Bfilter%3Ddigest


音频打包下载地址:

Der kleine Prinz 1.rar (32.28 MB)

http://www.mediafire.com/?3yy14t2v0fm

Der kleine Prinz 2.rar (26.98 MB)

http://www.mediafire.com/?4y9y2f5fndx

Der kleine Prinz 3.rar (30.51 MB)

http://www.mediafire.com/?43jc2x1xm2t

*****************************************

DER KLEINE PRINZ

Kapitel I

Als ich sechs Jahre alt war, sah ich einmal in einem Buch über den Urwald, das »Erlebte Geschichten« hieß, ein prächtiges Bild. Es stellte eine Riesenschlange dar, wie sie ein Wildtier verschlang.
    In dem Buche hieß es: »Die Boas verschlingen ihre Beute als Ganzes, ohne sie zu zerbeißen. Daraufhin können sie sich nicht mehr rühren und schlafen sechs Monate, um zu verdauen.«
    Ich habe damals viel über die Abenteuer des Dschungels nachgedacht, und ich vollendete mit einem Farbstift meine erste Zeichnung.
Ich habe den großen Leuten mein Meisterwerk gezeigt und sie gefragt, ob ihnen meine Zeichnung nicht Angst mache.
    Sie haben mir geantwortet: »Warum sollen wir vor einem Hute Angst haben?«
    Meine Zeichnung stellte aber keinen Hut dar. Sie stellte eine Riesenschlange dar, die einen Elefanten verdaut. Ich habe dann das Innere der Boa gezeichnet, um es den großen Leuten deutlich zu machen. Sie brauchen ja immer Erlärungen.

Die großen Leute haben mir geraten, mit den Zeichnungen von offenen oder geschlossenen Riesenschlangen aufzuhören und mich mehr für Geographie, Geschichte, Rechnen und Grammatik zu interessieren. So kam es daß ich eine großartige Laufbahn, die eines Malers nämlich, bereits im Alter von sechs Jahren aufgab. Der Mißerfolg meiner Zeichnungen Nr. 1 und Nr. 2 hatte mir den Mut genommen. Die großen Leute verstehen nie etwas von selbst, und für die Kinder ist es zu anstrengend, ihnen immer und immer wieder erklären zu müssen
    Ich war also gezwungen, einen anderen Beruf zu wählen, und lernte fliegen. Ich bin überall in der Welt herumgeflogen, und die Geographie hat mir dabei wirklich geute Dienste geleistet. Ich konnte auf den ersten Blick China von Arizona unterscheiden. Das ist sehr praktisch, wenn man sich in der Nacht verirrt hat.
    So habe ich im Laufe meines Lebens mit einer Menge ernsthafter Leute zu tun gehabt. Ich bin viel mit Erwachsenen umgegangen und habe Gelegneheit gehabt, sie ganz aus der Nähe zu betrachten. Das hat meiner Meinung über sie nicht besonders gut getan.
    Wenn ich jemanden traf, der mir ein bißchen heller vorkam, versuchte ich es mit meiner Zeichnung Nr. 1, die ich gut aufbewahrt habe. Ich wollte sehen, ob er wirklich klug war. Aber jedesmal bekam ich zur Antwort: »Das ist ein Hut.«

[ 本帖最后由 丁丁的白雪马甲 于 2008-3-4 13:25 编辑 ]

点评

太好了  发表于 2012-3-27 11:01

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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:16 | 显示全部楼层
Kapitel II

Ich blieb also allein, ohne jemanden, mit dem ich wirklich hätte sprechen können, bis ich vor sechs Jahren einmal eine Panne in der Wüste Sahara hatte. Etwas an meinem Motor war kaputtgegangen. Und da ich weder einen Machaniker noch Passagiere bei mir hatte, machte ich mich ganz allein an die schwierige Reparatur. Es war für mich eine Frage auf Leben und Tod. Ich hatte für kaum acht Tage Trinkwasser mit.
    Am ersten Abend bin ich also im Sande eingeschlafen, tausend Meilen von jeder bewohnten Gegend entfernt. Ich war viel verlassener als ein Schiffbrüchiger auf einem Floß mitten im Ozean. Ihr könnt euch daher meine Überraschung vorstellen, als bei Tagesanbruch eine seltsame kleine Stimme mich weckte:
    »Bitte... zeichne mir ein Schaf!«
    »Wie bitte?«
    »Zeichne mir ein Schaf...«
    Ich bin auf die Füße gesprungen, als wäre der Blitz in mich gefahren. Ich habe mir die Augen gerieben und genau hingeschaut. Da sah ich ein kleines, höchst ungewöhnliches Männchen, das mich ernsthaft betrachtete.
    Ich schaute mir die Erscheinung also mit großen, staunenden Augen an. Vergeßt nicht, daß ich mich tausend Meilen abseits jeder bewohnten Gegend befand. Auch schien mir mein kleines Männchen nicht verirrt, auch nicht halbtot vor Müdigkeit, Hunger, Durst oder Angst. Es machte durchaus nicht den Eindruck eines mitten in der Wüste verlorenen Kindes, tausend Meilen von jeder bewohnten Gegend. Als ich endlich sprechen konnte, sagte ich zu ihm:
    »Aber... was machst denn du da?«
    Da wiederholte es ganz sanft, wie eine sehr ernsthafte Sache:
    »Bitte... zeichne mir ein Scahf...«
    Wenn das Geheimnis so eindrucksvoll ist, wagt man nicht zu widerstehen. So absurd es mir erschien - tausend Meilen von jeder menschlichen Behausung und in Todesgefahr -, ich zog aus meiner Tasche ein Blatt Papier und eine Füllfeder. Dann aber erinnerte ich mich, daß ich vor allem Geographie, Geschichte, Rechnen und Grammatik studiert hatte, und mißmutig sagte ich zu dem Männchen, daß ich nicht zeichnen könne. Es antwortete:
    »Das macht nichts. Zeichne mir ein Schaf.«
    Da ich nie ein Schaf gezeichnet hatte, machte ich ihm eine von den einzigen zwei Zeichnungen, die ich zuwege brachte.
    Die von der geschlossenen Riesenschlange. Und ich war höchst verblüfft, als ich das Männchen sagen hörte:
    »Nein, nein! Ich will keinen Elefanten in einer Riesenschlange. Eine Riesenschlange ist sehr gefährlich und ein Elefant braucht viel Platz. Bei mir zu Hause ist wenig Platz. Ich brauche ein Schaf. Zeichne mir ein Schaf.«
    Also habe ich gezeichnet.
    Das Männchen schaute aufmerksam zu, dann sagte es:
    »Nein! Das ist schon sehr krank. Mach ein anderes.«
    Ich zeichnete.
    Mein Freund lächelte artig und mit Nachsicht:
    »Du siehst wohl... das ist kein Schaf, das ist ein Widder. Es hat Hörner...«
    Ich machte also meine Zeichnung noch einmal. Aber sie wurde abenso abgelehnt wie die vorigen:
    »Das ist schon zu alt. Ich will ein Schaf, das lange lebt.«
    Mir ging die Geduld aus, es war höchste Zeit, meinen Motor auszubauen, so kritzelte ich diese Zeichnung da zusammen und knurrte dazu:
    »Das ist die Kiste. Das Schaf, das du willst, steckt da drin.«
    Und ich war höchst überrascht, als ich das Gesicht meines jungen Kritikers aufleuchten sah:
    »Das ist ganz so, wie ich es mir gewünscht habe. Meinst du, daß dieses Schaf viel Gras braucht?«
    »Warum?«
    »Weil bei mir zu Hause alles ganz klein ist...«
    »Es wird bestimmt ausreichen. Ich habe dir ein ganz kleines Schaf geschenkt.«
    Er neigte den Kopf über die Zeichnung:
    »Nicht so klein wie... Aber sieh nur! Es ist eingeschlafen...«
    So machte ich die Bekanntschaft des kleinen Prinzen.

[ 本帖最后由 丁丁的白雪马甲 于 2008-3-4 13:26 编辑 ]
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:19 | 显示全部楼层
Kapitel III

Ich brauchte lange Zeit, um zu verstehen, woher er kam. Der kleine Prinz, der viele Fragen am mich richtete, schien die meinen nie zu hören. Zufällig aufgefangene Worte haben mir nach und nach sein Geheimnis enthüllt. So fragte er, als er zum erstenmal mein Flugzeug sah
    »Was ist das für ein Ding da?«
    »Das ist kein Ding. Das fliegt. Das ist ein Flugzeug. Das ist mein Flugzeug.«
    Und ich war stolz, ihm sagen zu können, daß ich fliege. Da rief er:
    »Wie! Du bist vom Himmel gefallen?«
    »Ja«, sagte ich bescheiden.
    »Ah! Das ist ja lustig...«
    Und der kleine Prinz bekam einen ganz tollen Lachanfall, der mich ordentlich ärgerte. Ich lege Wert darauf, daß meine Unfälle ernst genommen werden. Er aber fuhr fort:
    »Also auch du kommst vom Himmel! Von welchem Planeten bist du denn?«
    Da ging mir ein Licht auf über das Geheimnis seiner Anwesenheit und ich fragte hastig:
    »Du kommst also von einem anderen Planeten?«
    Aber er antwortete nicht. Er schüttelte nur sanft den Kopf, indem er mein Flugzeug musterte:
    »Freilich, auf dem Ding da kannst nicht allzu weit herkommen...«
    Und er versank in eine Träumerei, die lange dauerte. Dann nahm er mein Schaf aus der Tasche und vertiefte sich in den Anblick seines Schatzes.  

Ihr könnt euch vorstellen, wie stark diese Andeutung über die »anderen Planeten« mich beunruhigen mußte. Ich bemühte mich also, mehr zu erfahren:
    »Woher kommst du, mein kleines Kerlchen? Wo bist du denn zu Hause? Wohin willst du mein Schaf mitnehmen?«
    Er antwortete nach einem nachdenklichen Schweigen:
    »Die Kiste, die du mir da geschenkt hast, hat das Gute, daß sie ihm nachts als Haus dienen kann.«
    »Gewiß. Und wenn du brav bist, gebe ich dir auch einen Strick, um es tagsüber anzubinden. Und einen Pflock dazu.«
    Dieser Vorschlag schien den kleinen Prinzen zu kränken:
    »Anbinden? Was für eine komische Idee!«
    »Aber wenn du es nicht anbindest, wird es doch weglaufen...«
    Da brach meine Freund in ein neuerliches Gelächter aus:
    »Aber wo soll es denn hinlaufen?«
    »Irgendwohin. Geradeaus...«
    Da versetzte der kleine Prinz ernsthaft:
    »Das macht nichts aus, es ist so klein bei mir zu Hause! Geradeaus kann man nicht sehr weit gehn...«

[ 本帖最后由 丁丁的白雪马甲 于 2008-3-4 13:26 编辑 ]
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:24 | 显示全部楼层
Kapitel IV

Ich hatte eine zweite sehr wichtige Sache erfahren: der Planet seiner Herkunft war kaum größer als ein Haus!
    Das erschien mir gar nicht verwunderlich. Ich wußte ja, daß es außer den großen Planeten wie der Erde, dem Jupiter, dem Mars, der Venus, denen man Namen gegeben hat, noch Hunderte von anderen gibt, die manchmal so klein sind, daß man Mühe hat, sie im Fernrohr zu sehen. Wenn ein Astronom einen von ihnen entdeckt, gibt er ihm statt des Namens eine Nummer. Er nennt ihn zum Beispiel: Asteroid Nr. 3.251.
    Ich habe ernsthafte Gründe zu glauben, daß der Planet, von dem der kleine Prinz kam, der Asteroid B 612 ist. Dieser Planet ist nur ein einziges Mal im Jahre 1909 von einem türkischen Astronomen im Fernrohr gesehen worden.

[ 本帖最后由 丁丁的白雪马甲 于 2008-3-4 13:27 编辑 ]
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:25 | 显示全部楼层
Kapitel V

Jeden Tag erfuhr ich etwas Neues über den Planeten, über die Abreise und über die Fahrt. Das ergab sich ganz sachte im Laufe meiner Überlegungen.

Kapitel VI

Ach, kleiner Prinz, so nach und nach habe ich dein kleines schwermütiges Leben verstanden. Lange Zeit hast du, um dich zu zerstreuen, nichts anderes gehabt als die Lieblichkeit der Sonnenuntergänge. Das erfuhr ich am Morgen des vierten Tages, als du mir sagtest:
    »Ich liebe Sonnenuntergänge sehr. Komm, laß uns einen Sonnenuntergang anschauen...«
    »Da muß man noch warten...«
    »Worauf denn warten?«
    »Warten, bis die Sonne untergeht.«
    Du hast zuerst ein sehr erstauntes Gesicht gemnacht und dann über dich selber gelacht. Und du hast zu mir gesagt:
    »Ich bilde mir immer ein, ich sei zu Hause!«
    In der Tat. Wenn es in den Vereinigten Staaten Mittag ist, geht die Sonne, wie jedermann weiß, in Frankreich unter. Um dort einem Sonnenuntergang beizuwohnen, müßte man in einer Minute mach Frankreich fliegen können. Unglücklicherweise ist Frankreich viel zu weit weg. Aber auf deinem so kleinen Planeten genügte es, den Sessel um einige Schritte weiterzurücken. Und du erlebtest die Dämmerung, so oft du es wünschtest... »An einem Tag habe ich die Sonne dreiundverzigmal untergehn sehn!«
    Und ein wenig später fügtest du hinzu:
    »Du weißt doch, wenn man recht traurig ist, liebt man die Sonnenuntergänge...«
    »Am Tage mit den dreiundvierzigmal warst du also besonders traurig?« Aber der kleine Prinz antwortete nicht.

[ 本帖最后由 丁丁的白雪马甲 于 2008-3-4 13:27 编辑 ]
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:26 | 显示全部楼层
Kapitel VII

Am fünften Tag war es wieder das Schaf, das ein Lebensgeheimnis des kleinen Prinzen enthüllen half. Er fragte mich unvermittelt, ohne Umschweife, als pflückte er die Frucht eines in langem Schweigen gereiften Problems:
    »Wenn ein Schaf Sträucher frißt, so frißt es doch auch die Blumen?«
    »Ein Schaf frißt alles, was ihm vors Maul kommt.«
    »Auch die Blumen, die Dornen haben?«
    »Ja. Auch die Blumen, die Dornen haben.«
    »Wozu haben sie dann die Dornen?«
    Ich wußte es nicht. Ich war gerade mit dem Versuch beschäftigt, einen zu streng angezogenen Bolzen meines Motors abzuschrauben. Ich war in großer Sorge, da mir meine Panne sehr bedenklich zu erscheinen begann, und ich machte mich aufs Schlimmste gefaßt, weil das Trinkwasser zur Neige ging.
    »Was für einen Zweck haben die Dornen?«
    Der kleine Prinz verzichtete niemals auf eine Frage, wenn er sie einmal gestellt hatte. Ich war völlig mit meinem Bolzen beschäftigt und antwortete aufs Geradewohl:
    »Die Dornen, die haben gar keinen Zweck, die Blumen lassen sie aus reiner Bosheit wachsen!«
    »Oh!«
    Er schwieg. Aber dann warf er mir in einer Art Verärgerung zu:
    »Das glaube ich dir nicht! Die Blumen sind schwach. Sie sind arglos. Sie schützen sich, wie sie können. Sie bilden sich ein, daß sie mit Hilfe der Dornen gefährlich wären...«
    Ich antwortete nichts und sagte mir im selben Augenblick: Wenn dieser Bolzen noch lange bockt, werde ich ihn mit einem Hammerschlag heraushauen müssen.
    Der kleine Prinz störte meine Überlegungen von neuem:
    »Und du glaubst, daß die Blumen...«
    »Aber nein! Aber nein! Ich glaube nichts! Ich habe irgend etwas dahergeredet. Wie du siehst, beschäftige ich mich mit wichtigeren Dingen!«
    Er schaute mich verdutzt an.
    »Mit wichtigeren Dingen! Du sprichst ja wie die großen Leute!«
    Das beschämte mich. Er aber fügte unbarmherzig hinzu:
    »Du verwechselst alles, du bringst alles durcheinander!«
    Er war wirklich sehr aufgebracht. Er schüttelte sein goldenes Haar im Wind.

    »Es sind nun Millionen Jahre, daß die Blumen Dornen hervorbringen. Es sind Millionen Jahre, daß die Schafe trotzdem die Blumen fressen. Und du findest es unwichtig, wenn man wissen möchte, warum sie sich so viel Mühe geben, Dornen hervorzubringen, die zu nichts nutzend? Dieser Kampf der Schafe mit den Blumen soll unwichtig sein? Und wenn ich eine Blume kenne, die es in der ganzen Welt nur ein einziges Mal gibt, nirgends anders als auf meinem kleinen Planeten, und wenn ein kleines Schaf, ohne zu wissen, was es tut, diese Blume eines Morgens so mit einem einzigen Biß auslöschen kann, - das soll nicht wichtig sein?!«
    Er wurde rot vor Erregung und fuhr fort:
    »Wenn einer eine Blume liebt, die es nur ein einziges Mal gibt auf allen Millionen und Millionen Sternen, dann genügt es ihm völlig, daß er zu ihnen hinaufschaut, um glücklich zu sein. Er sagt sich: Meine Blume ist da oben, irgendwo... aber wenn das Schaf die Blume frißt, so ist es für ihn, als wären plötzlich alle Sterne ausgelöscht! Und das soll nicht wichtig sein?«
    Er konnte nichts mehr sagen. Er brach plötzlich in Schluchzen aus. Die Nacht war hereingebrochen. Ich hatte mein Werkzeug weggelegt. Mein Hammer, mein Bolzen, der Durst und der Tod, alles war mir gleichgültig. Es galt auf einem Stern, einem Planeten, auf dem meinigen, hier auf der Erde, einen kleinen Prinzen zu trösten! Ich nahm ihn in die Arme. Ich wiegte ihn. Ich flüsterte ihm zu: »Die Blume, die du liebst, ist nicht in Gefahr... Ich werde ihm einen Maulkorb zeichnen, deinem Schaf... Ich werde dir einen Zaun für deine Blume zeichnen... Ich...« Ich wußte nicht, was ich noch sagen sollte. Ich kam mir sehr ungeschickt vor. Ich wußte nicht, wie ich zu ihm gelangen, wo ich ihn erreichen konnte. Es ist so geheimnisvoll, das Land der Tränen.

[ 本帖最后由 丁丁的白雪马甲 于 2008-3-4 13:28 编辑 ]
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:29 | 显示全部楼层
Kapitel VIII

Bald sollte ich jene Blume besser kennenlernen. Es hatte auf dem Planeten des kleinen Prinzen immer schon Blumen gegeben, sehr einfache, aus einem einzigen Kranz von Blütenblättern geformt; sie spielten keine große Rolle und störten niemanden. Sie leuchteten eines Morgens im Grase auf und erloschen am Abend. Aber jene eine hatte eines Tages Wurzel geschlagen, aus einem Samen, weiß Gott woher, und der kleine Prinz hatte diesen Sproß, der den andern Sprößlingen nicht glich, sehr genau überwacht. Der Strauch hörte bald auf zu wachsen und begann, eine Blüte anzusetzen. Der kleine Prinz, der der Entwicklung einer riesigen Knospe beiwohnte, fühlte wohl, es müsse eine wunderbare Erscheinung aus ihr hervorhgehn, aber die Blume wurde nicht fertig damit, sich in ihrer grünen Kammer auf ihre Schönheit vorzubereiten. Sie wählte ihre Farben mit Sorgfalt, sie zog sich langsam an, sie ordnete ihre Blütenblätter eins nach dem andern. Sie wollte nicht wie die Mohnblüten ganz zerknittert herauskommen. Sie wollte nicht früher erscheinen als im vollen Ornat ihrer Schönheit. Nun ja! sie wollte gefallen. Ihre geheinmisvolle Toilette hatte also Tage und Tage gedauert. Und dann, eines Morgens, gerade zur Stunde des Sonnenaufganges, hatte sie sich enthüllt.
    Und sie, die mit solcher Genauigkeit gearbeitet hatte, sagte gähnend:
    »Ach! ich bin kaum aufgewacht... Ich bitte um Verzeihung... Ich bin noch ganz zerrauft...«
    Da konnte der kleine Prinz seine Bewunderung nicht mehr verhalten:
    »Wie schön Sie sind!«
    »Nicht wahr?« antwortete sanft die Blume. »Und ich bin zugleich mit der Sonne geboren...«
    Der kleine Prinz erriet wohl, daß sie nicht allzu bescheiden war, aber sie war so rührend!
    »Ich glaube, es ist Zeit zum Frühstücken, hätten Sie die Güte, an mich zu denken?«
    Und völlig verwirrt hatte der kleine Prinz eine Gießkanne mit frischem Wasser geholt und die Blume begossen.

So hatte sie ihn sehr bald schon mit ihrer etwas scheuen Eitelkeit gequält. Eines Tages zum Beispiel, als sie von ihren vier Dornen sprach, hatte sie zum kleinen Prinzen gesagt:
    »Sie sollen nur kommen, die Tiger, mit ihren Krallen!«
    »Es gibt keine Tiger auf meinem Planeten«, hatte der kleine Prinz eingewendet, »und die Tiger fressen auch kein Gras.«
    »Ich bin kein Gras«, hatte die Blume sanft geantwortet.
    »Verzeihen Sie mir...«
    »Ich fürchte mich nicht vor den Tigern, aber mir graut vor der Zugluft. Hätten Sie keinen Wandschirm?«
    Grauen vor Zugluft?... Das sind schlechte Aussichten für eine Pflanze, hatte der kleine Prinz festgestellt. Diese Blume ist recht schwierig...
    »Am Abend werden Sie mich unter einen Glassturz stellen. Es ist sehr kalt bei Ihnen. Das ist schlecht eingerichtet. Da, wo ich herkomme...«
    Sie hatte sich unterbrochen. Sie war in Form eines Samenkorns gekommen. Sie hatte nichts von den anderen Welten wissen können. Beschämt, sich bei einer so einfältigen Lüge ertappen zu lassen, hatte sie zwei- oder dreimal gehustet, um den kleinen Prinzen ins Unrecht zu setzen:
    »Der Wandschirm...?«
    »Dann hatte sie sich neuerlich zu ihrem Husten gezwungen, um ihm trotzdem Gewissensbisse aufzunötigen.

So hatte der kleine Prinz trotz seiner aufrichtigen Liebe rasch an ihr zu zweifeln begonnen, ihre belanglosen Worte bitter ernst genommen und war sehr unglücklich geworden.
    »Ich hätte nicht auf die hören sollen«, hestand er mir eines Tages. »Man darf den Blumen nicht zuhören, man muß sie anschauen und einatmen. Die meine erfüllte den Planeten mit Duft, aber ich konnte seiner nicht froh werden. Diese Geschichte mit den Krallen, die mich so gereizt hat, hätte mich besser rühren sollen.«
    Er vertraute mir noch an:
    »Ich habe das damals nicht verstehen können! Ich hätte sie nach ihrem Tun und nicht nach ihren Worten beurteilen sollen. Sie duftete und glühte für mich. Ich hätte niemals fliehen sollen! Ich hätte hinter all den armseligen Schlichen Ihre Zärtlichkeit erraten sollen. Die Blumen sind so widerspruchsvoll! Aber ich war zu jung, um sie lieben zu können.«

[ 本帖最后由 丁丁的白雪马甲 于 2008-3-4 13:29 编辑 ]
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:29 | 显示全部楼层
Kapitel IX

Ich glaube, daß er zu seiner Flucht einen Zug wilder Vögel benutzt hat. Am Morgen seiner Abreise brachte er seinen Planeten schön in Ordnung. Sorgfältig fegte er seine tätigen Vulkane. Er besaß zwei tätige Vulkane, das war sehr praktisch zum Frühstückkochen. Er besaß auch einen erloschenen Vulkan. Da er sich aber sagte: Man kann nie wissen! fegte er auch den erloschenen Vulkan. Wenn sie gut gefegt werden, brennen die Vulkane sanft und regelmäßig, ohne Ausbrüche. Die Ausbrüche der Vulkane sind nichts weiter als Kaminbrände. Es ist klar: Wir auf unserer Erde sind viel zu klein, um unsere Vulkane zu kehren. Deshalb machen sie uns so viel Verdruß.
    Der kleine Prinz riß auch ein bißchen schwermütig die letzten Triebe des Affenbrotbaumes aus. Er glaubte nicht, daß er jemals zurückkehren müsse. Aber alle diese vertrauten Arbeiten erschienen ihm an diesem Morgen ungemein süß. Und, als er die Blume zum letztenmal begoß und sich anschickte, sie unter den Schutz der Glasglocke zu stellen, entdeckte er in sich das Bedürfnis zu weinen.
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:30 | 显示全部楼层
Kapitel X

Er befand sich in der Region der Asteroiden 325, 326, 327, 328, 329 und 330. Er begann also, sie zu besuchen, um sich zu beschäftigen und um sich zu bilden.
    Auf dem ersten wohnte ein König.
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:32 | 显示全部楼层
Kapitel XI

Der zweite Planet war von einem Eitlen bewohnt.
    »Ah, ah, schau, schau, ein Bewunderer kommt zu Besuch!« rief der Eitle von weitem, sobald er des kleinen Prinzen ansichtig wurde.
    Denn für die Eitlen sind die anderen Leute Bewunderer.
    »Guten Tag«, sagte der kleine Prinz. »Sie haben einen spaßigen Hut auf.«
    »Der ist zum Grüßen«, antwortete ihm der Eitle. »Er ist zum Grüßen, wenn man mir zujauchzt. Unglücklicherweise kommt hier niemand vorbei.«
    »Ach ja?« sagte der kleine Prinz, der nichts davon begriff.
    »Schlag deine Hände zusammen«, empfahl ihm der Eitle.
    Der kleine Prinz schlug seine Hände gegeneinander. Der Eitle grüßte bescheiden, indem er seinen Hut lüftete.
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:34 | 显示全部楼层
Kapitel XII

Den nächsten Planeten bewohnte ein Säufer. Dieser Besuch war sehr kurz, aber er tauchte den kleinen Prinzen in eine tiefe Schwermut.
    »Was machst du da?« fragte er den Säufer, den er stumm vor einer Reihe leerer und einer Reihe voller Flaschen sitzend antraf.
    »Ich trinke«, antwortete der Säfer mit düsterer Miene.
    »Warum trinkst du?« fragte ihn der kleine Prinz.
    »Um zu vergessen«, antwortete der Säufer.
    »Um was zu vergessen?« erkundigte sich der kleine Prinz, der ihn schon bedauerte.
    »Um zu vergessen, daß ich mich schäme«, gestand der Säufer und senkte den Kopf.
    »Weshalb schämst du dich?« fragte der kleine Prinz, der den Wunsch hatte, ihm zu helfen.
    »Weil ich saufe!« endete der Säufer und verschloß sich endgültig in sein Schweigen.
    Und der kleine Prinz verschwand bestürzt.
    Die großen Leute sind entschieden sehr, sehr wunderlich, sagte zu sich auf seiner Reise.
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:36 | 显示全部楼层
Kapitel XIII

Der vierte Planet war der des Geschäftsmannes. Dieser Mann war so beschäftigt, daß er bei der Ankunft der kleinen Prinzen nicht einmal den Kopf hob.
    »Guten Tag«, sagte dieser zu ihm. »Ihre Zigarette ist ausgegangen.«
    »Drei und zwei ist fünf. Fünf und sieben ist zwölf. Zwölf und drei ist fünfzehn. Guten Tag. Fünfzehn und sieben ist zweiundzwanzig. Zweiundzwanzig und sechs ist achtundzwanzig. Keine Zeit, sie wieder anzuzünden. Sechundzwanzig und fünf ist einunddreißig. Uff! Das macht also fünfhunderteine Million, sechshundertzweiundzwanzigtausendsiebenhunderteinunddreißig.«
    »Fünfhundert Millionen wovon?«
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:40 | 显示全部楼层
Kapitel XIV

Der fünfte Planet war sehr sonderbar. Er war der kleinste von allen. Es war da gerade Platz genug für eine Straßenlaterne und einen Laternenanzünder.
    Der kleine Prinz konnte sich nicht erklären, wozu man irgendwo im Himmel, auf einem Planeten ohne Haus und ohne Bewohner, eine Straßenlaterne und einen Laternenanzünder braucht. Doch sagte er sich:
    Es kann ganz gut sein, daß dieser Mann ein bißchen verrückt ist. Doch ist er weniger verrückt als der König, der Eitle, der Geschäftsmann und der Säufer. Seine Arbeit hat wenigstens einen Sinn. Wenn er seine Laterne anzündet, so ist es, als setze er einen neuen Stern in die Welt, oder eine Blume. Wenn er seine Laterne auslöscht, so schlafen Stern oder Blume ein. Das ist eine sehr hübsche Beschäftigung. Es ist auch wirklich nützlich, da es hübsch ist.
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:41 | 显示全部楼层
Kapitel XV

Der sechste Planet war zehnmal so groß. Er war von einem alten Herrn bewohnt, der ungeheure Bücher schrieb.
    »Da schau! Ein Forscher!« rief er, als er den kleinen Prinzen sah.
    Der kleine Prinz setzte sich an den Tisch und verschnaufte ein wenig. Er war schon so viel gereist!
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:41 | 显示全部楼层
Kapitel XVI

Der siebente Planet war also die Erde.
    Die Erde ist nicht irgend ein Planet! Man zählt da hundertelf Könige, wenn man, wohlgemerkt, die Negerkönige nicht vergißt, siebentausend Geographen, neunhunderttausend Geschäftsleute, siebeneinhalb Millionen Säufer, dreihundertelf Millionen Eitle, kurz - ungefähr zwei Milliarden erwachsene Leute.
    Um euch einen Begriff von den Ausmaßen der Erde zu geben, muß ich euch sagen, daß man vor der Erfindung der Elektrizität dort auf allen sechs Kontinenten zusammen eine ganze Armee von vierhundertzweiundsechzigtausendfünfhundertelf Laternenanzündern im Dienst hatte.
    Von einiger Entfernung aus gesehen, wirkte das prächtig. Die Bewegungen dieser Armee waren gedrillt, wie die eines Opernballetts. Den Reigen begannen die Anzünder der neuseeländischen und australischen Laternen. Hatten sie ihre Lampen angezündet, gingen sie schlafen. Dann traten die Laternenanzünder von China und Sibirien zum Tanze an. Auch sie verschwanden hinter den Kulissen. Dann kamen die russischen und indischen Laternenanzünder an die Reihe. Dann die von Afrika und Europa. Dann die von Südamerika. Dann die von Nordamerika. Und niemals irrten sie sich in der Reihenfolge ihres Auftritts. Es war großartig.
    Nur der Anzünder der einzigen Laterne am Nordpol und sein Kollege von der einzigen Laterne am Südpol führten ein Leben voll Müßiggang und Gemütlichkeit: sie arbeiteten zweimal im Jahr.
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发表于 2008-1-10 01:42 | 显示全部楼层
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:42 | 显示全部楼层
Kapitel XVII

Will man geistreich sein, dann kommt es vor, daß man ein bißchen aufschneidet. Ich war nicht ganz aufrichtig, als ich euch von den Laternenanzündern erzählte. Ich laufe Gefahr, denen, die unseren Planeten nicht kennen, ein falsches Bild von ihm zu geben. Die Menschen benutzen nur sehr wenig Raum auf der Erde. Wenn die zwei Milliarden Einwohner, die die Erde bevölkern, sich aufrecht und ein bißchen gedrängt hinstellten, wie bei einer Volksversammlung etwa, kämen sie auf einem öffentlichen Platz von zwanzig Meilen Länge und zwanzig Meilen Breite leicht unter. Man könnte die Menschheit auf der geringsten kleinen Insel des Pazifischen Ozeans zusammenpferchen.
    Die großen Leute werden Euch das freilich nicht glauben. Sie bilden sich ein, viel Platz zu brauchen. Sie nehmen sich wichtig wie Affenbrotbäume. Gebt ihnen also den Rat, sich’s auszurechnen. Sie beten die Zahlen an, das wird ihnen gefallen. Aber ihr sollt Eure Zeit nicht damit verlieren. Es ist zwecklos. Ihr habt Vertrauen zu mir.
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:42 | 显示全部楼层
Kapitel XVIII

Der kleine Prinz durchquerte die Wüste und begegnete nur einer Blume mit drei Blütenblättern, einer ganz armseligen Blume...
    »Guten Tag«, sagte der kleine Prinz.
    »Guten Tag«, sagte die Blume.
    »Wo sind die Menschen?« fragte höflich der kleine Prinz.
    Die Blume hatte eines Tages eine Karawane vorüberziehen sehen.
    »Die Menschen? Es gibt, glaube ich, sechs oder sieben. Ich habe sie vor Jahren gesehen. Aber man weiß nie, wo sie zu finden sind. Der Wind verweht sie. Es fehlen ihnen die Wurzeln, das ist sehr übel für sie.«
    »Adieu«, sagte der kleine Prinz
    »Adieu«, sagte die Blume.
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:43 | 显示全部楼层
Kapitel XIX

Der kleine Prinz stieg auf einen hohen Berg. Die einzigen Berge, die er kannte, waren die drei Vulkane, und sie reichten nur bis an die Knie, und den erloschenen Vulkan benutze er als Schemel.
    Von einem Berg so hoch wie der da, sagte er sich, werde ich mit einemmal den ganzen Planeten und alle Menschen sehen... Aber er sah nichts als die Nadeln spitziger Felsen.
    »Guten Tag«, sagte er aufs Geratewohl.
    »Guten Tag... Guten Tag... Guten Tag...«, antwortete das Echo.
    »Wer bist Du?«, sagte der kleine Prinz.
    »Wer bist Du... Wer bist Du... Wer bist Du...?«, antwortete das Echo.
    »Seid meine Freunde, ich bin allein«, sagte er.
    »Ich bin allein... allein... allein...«antwortete das Echo.
    Was für ein merkwürdiger Planet! dachte er da. Er ist ganz trocken, voller Spitzen und ganz salzig. Und den Menschen fehlt es an Phantasie. Sie wiederholen, was man ihnen sagt... Zu Hause hatte ich eine Blume: Sie sprach immer zuerst...
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:44 | 显示全部楼层
Kapitel XX

Aber nachdem der kleine Prinz lange über den Sand, die Felsen und den Schnee gewandert war, geschah es, daß er endlich eine Straße entdeckte. Und die Straßen führen zu Menschen.
    »Guten Tag«, sagte er.
    Da war ein blühender Rosengarten.
    »Guten Tag«, sagten die Rosen.
    Der kleine Prinz sah sie an. Sie glichen alle seiner Blume.
    »Wer seid ihr?« fragte er sie höchst erstaunt.
    »Wir sind Rosen«, sagten die Rosen.
    »Ach!« sagte der kleine Prinz...
    Und er fühlte sich sehr unglücklich. Seine Blume hatte ihm erzählt, daß sie auf der ganzen Welt einzig in ihrer Art sei. Und siehe!, da waren fünftausend davon, alle gleich, in einem einzigen Garten!
    Sie wäre sehr böse, wenn sie das sähe, sagte er sich... Sie würde fürchterlich husten und so tun, als stürbe sie, um der Lächerlichkeit zu entgehen. Und ich müßte wohl so tun, als pflegte ich sie, denn sonst ließe ich sie wirklich sterben, um auch mich zu beschämen...
    Dann sagte er sich noch: Ich glaubte, ich sei reich durch eine einzigartige Blume, und ich besitze nur eine gewöhnliche Rose. Sie und meine drei Vulkane, die mir bis ans Knie reichen und von denen einer vielleicht für immer verloschen ist, das macht aus mir keinen sehr großen Prinzen... Und er warf sich ins Gras und weinte.
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:45 | 显示全部楼层
Kapitel XXI

In diesem Augenblick erschien der Fuchs:
    »Guten Tag«, sagte der Fuchs.
    »Guten Tag«, antwortete höflich der kleine Prinz, der sich umdrehte, aber nichts sah.
    »Ich bin da«, sagte die Stimme, »unter dem Apfelbaum...«
    »Wer bist du?« sagte der kleine Prinz. »Du bist sehr hübsch...«
    »Ich bin ein Fuchs«, sagte der Fuchs.
    »Komm und spiel mit mir«, schlug ihm der kleine Prinz vor. »Ich bin so traurig...«
    »Ich kann nicht mit dir spielen«, sagte der Fuchs. »Ich bin noch nicht gezähmt!«
    »Ah, Verzeihung!« sagte der kleine Prinz.
    Aber nach einiger Überlegung fügte er hinzu:
    »Was bedeutet das: 'zähmen'?'«
    »Du bist nicht von hier, sagte der Fuchs, »was suchst du?«
    »Ich suche die Menschen«, sagte der kleine Prinz. »Was bedeutet 'zähmen'?«
    »Die Menschen«, sagte der Fuchs, »die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig. Sie ziehen auch Hühner auf. Das ist ihr einziges Interesse. Du suchst Hühner?«
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:46 | 显示全部楼层
Kapitel XXII

»Guten Tag«, sagte der kleine Prinz.
    »Guten Tag«, sagte der Weichensteller.
    »Was machst du da?« sagte der kleine Prinz.
    »Ich sortiere die Reisenden nach Tausenderpaketen«, sagte der Weichensteller. »Ich schicke die Züge, die sie fortbringen, bald nach rechts, bald nach links.«
    Und ein lichterfunkelnder Schnellzug, grollend wie der Donner, machte das Weichenstellerhäuschen erzittern.
    »Sie haben es sehr eilig«, sagte der kleine Prinz. »Wohin wollen sie?«
    »Der Mann von der Lokomotive weiß es selbst nicht«, sagte der Weichensteller.
    Und ein zweiter blitzender Schnellzug donnerte vorbei, in entgegengesetzter Richtung.
    »Sie kommen schon zurück?« fragte der kleine Prinz...
    »Das sind nicht die gleichen«, sagte der Weichen- steller. »das wechselt.«
    »Waren sie nicht zufrieden dort, wo sie waren?«
    »Man ist nie zufrieden dort, wo man ist«, sagte der Weichensteller.
    Und es rollte der Donner eines dritten funkelnden Schnellzuges vorbei.
    »Verfolgen diese die ersten Reisenden?« fragte der kleine Prinz.
    »Sie verfolgen gar nichts«, sagte der Weichensteller. »Sie schlafen da drinnen, oder sie gähnen auch. Nur die Kinder drücken ihre Nasen gegen die Fensterscheiben.«
    »Nur die Kinder wissen, wohin sie wollen«, sagte der kleine Prinz. »Sie wenden ihre Zeit an eine Puppe aus Stoff-Fetzen, und die Puppe wird ihnen sehr wertvoll, und wenn man sie ihnen wegnimmt, weinen sie...«
    »Sie haben es gut«, sagte der Weichensteller.
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:46 | 显示全部楼层
Kapitel XXIII

»Guten Tag«, sagte der kleine Prinz.
    »Guten Tag«, sagte der Händler.
    Er handelte mit höchst wirksamen, durststillenden Pillen. Man schluckt jede Woche eine und spürt überhaupt kein Bedürfnis mehr zu trinken.
    »Warum verkaufst du das?«, sagte der kleine Prinz.
    »Das ist eine große Zeitersparnis«, sagte der Händler. »Die Sachverständigen haben Berechnungen angestellt. Man erspart dreiundfünfzig Minuten in der Woche.«
    »Und was macht man mit diesen dreiundfünfzig Minuten?«
    »Man macht damit, was man will...«
    »Wenn ich dreiundfünfzig Minuten übrig hätte«, sagte der kleine Prinz, »würde ich ganz gemächlich zu einem Brunnen laufen...«
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:48 | 显示全部楼层
Kapitel XXIV

Es war am achten Tag nach meiner Panne in der Wüste, und ich hörte gerade die Geschichte vom Pillenverkäufer, als ich den letzten Tropfen meines Wasservorrats trank.
    »Ach«, sagte ich zum kleinen Prinzen, »deine Erinnerungen sind ganz hübsch, aber ich habe mein Flugzeug noch nicht repariert, habe nichts mehr zu trinken und wäre glücklich, wenn ich auch ganz gemächlich zu einem Brunnen gehen könnte!«
    »Mein Freund, der Fuchs«, sagte er...
    »Mein kleines Kerlchen, es handelt sich nicht mehr um den Fuchs!«
    »Warum?«
    »Weil man vor Durst sterben wird...«
    Er verstand meinen Einwand nicht, er antwortete: »Es ist gut, einen Freund gehabt zu haben, selbst wenn man sterben muß. Ich bin froh, daß ich einen Fuchs zum Freunde hatte...«
    Er ermißt die Gefahr nicht, sagte ich mir. Er hat nie Hunger, nie Durst. Ein bißchen Sonne genügt ihm... Aber er sah mich an und antwortete auf meine Gedanken:
    »Ich habe auch Durst... suchen wir einen Brunnen...«
    Ich machte eine Gebärde der Hoffnungslosigkeit; es ist sinnlos, auf gut Glück in der Endlosigkeit der Wüste einen Brunnen zu suchen. Dennoch machten wir uns auf den Weg.
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:50 | 显示全部楼层
Kapitel XXV

»Die Leute«, sagte der kleine Prinz, »schieben sich in die Schnellzüge, aber sie wissen gar nicht, wohin sie fahren wollen. Nachher regen sie sich auf und drehen sich im Kreis...«
    Und er fügte hinzu:
    »Das ist nicht der Mühe wert...«
    Der Brunnen, den wir erreicht hatten, glich nicht den Brunnen der Sahara. Die Brunnen der Sahara sind einfache, in den Sand gegrabene Löcher. Dieser da glich einem Dorfbrunnen. Aber es war keinerlei Dorf da, und ich glaubte zu träumen.
    »Das ist merkwürdig«, sagte ich zum kleinen Prinzen, »alles ist bereit: die Winde, der Kübel und das Seil...«
    Er lachte, berührte das Seil, ließ die Rolle spielen. Und die Rolle knarrte wie ein altes Windrad, wenn der Wind lange geschlafen hat.
    »Du hörst«, sagte der kleine Prinz, »wir wecken diesen Brunnen auf, und er singt...«
    Ich wollte nicht, daß er sich abmühte:
    »Laß mich das machen«, sagte ich zu ihm, »das ist zu schwer für dich.«
    Langsam hob ich den Kübel bis zum Brunnenrand. Ich stellte ihn dort schön aufrecht. In meinen Ohren war noch immer der Gesang der Zugwinde, und im Wasser, das noch zitterte, sah ich die Sonne zittern.
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:51 | 显示全部楼层
Kapitel XXVI

Neben dem Brunnen stand die Ruine einer alten Steinmauer. Als ich am nächsten Abend von meiner Arbeit zurückkam, sah ich von weitem meinen kleinen Prinzen da oben sitzen, mit herabhängenden Beinen. Und hörte ihn sprechen:
    »Du erinnerst dich also nicht mehr?« sagte er. »Es ist nicht ganz genau hier!«
    Zweifellos antwortete ihm eine andere Stimme, da er erwiderte:
    »Doch! Doch! Es ist wohl der Tag, aber nicht genau der Ort...«
    Ich setzte meinen Weg zur Mauer fort. Ich sah und hörte niemanden. Dennoch erwiderte der kleine Prinz von neuem:
    »Gewiß. Du wirst sehen, wo meine Spur im Sand beginnt. Du brauchst mich nur dort zu erwarten. Ich werde heute nacht dort sein.«
    Ich war zwanzig Meter von der Mauer entfernt und sah immer noch nichts. Der kleine Prinz sagte noch, nach einem kurzen Schweigen:
    »Du hast gutes Gift? Bist du sicher, daß du mich nicht lange leiden läßt?«
    Ich blieb stehen, und das Herz preßte sich mir zusammen, aber ich verstand noch immer nicht.
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 楼主| 发表于 2008-1-10 01:51 | 显示全部楼层
Kapitel XXVII

Und jetzt sind es gewiß schon wieder sechs Jahre her... Ich habe diese Geschichte noch nie erzählt. Die Kameraden, die mich wiedergesehen haben, waren froh, mich lebend wiederzusehen. Ich war traurig, aber ich sagte zu ihnen: Das ist die Erschöpfung...
    Jetzt habe ich mich ein bißchen getröstet. Das heißt... nicht ganz. Aber ich weiß gut, er ist auf seinen Planeten zurückgekehrt, denn bei Tagesanbruch habe ich seinen Körper nicht wiedergefunden. Es war kein so schwerer Körper... Und ich liebe es, des Nachts den Sternen zuzuhören. Sie sind wie fünfhundert Millionen Glöckchen...
    Aber nun geschieht etwas Außergewöhnliches.
    Ich habe vergessen, an den Maulkorb, den ich für den kleinen Prinzen gezeichnet habe, einen Lederriemen zu machen! Es wird ihm nie gelungen sein, ihn dem Schaf anzulegen. So frage ich mich: Was hat sich auf dem Planeten wohl ereignet? Vielleicht hat das Schaf doch die Blume gefressen...
    Das eine Mal sage ich mir: Bestimmt nicht! Der kleine Prinz deckt seine Blume jede Nacht mit seinem Glassturz zu, und er gibt auf sein Schaf gut acht. Dann bin ich glücklich. Und alle Sterne lachen leise.
    Dann wieder sage ich mir: Man ist das eine oder das andere Mal zerstreut, und das genügt! Er hat eines Abends die Glasglocke vergessen, oder das Schaf ist eines Nachts lautlos entwichen... Dann verwandeln sich die Schellen alle in Tränen!...

Das ist ein sehr großes Geheimnis. Für euch, die ihr den kleinen Prinzen auch liebt, wie für mich, kann nichts auf der Welt unberührt bleiben, wenn irgendwo, man weiß nicht wo, ein Schaf, das wir nicht kennen, eine Rose vielleicht gefressen hat oder vielleicht nicht gefressen hat...
    Schaut den Himmel an. Fragt euch: Hat das Schaf die Blume gefressen oder nicht? Ja oder nein? Und ihr werdet sehen, wie sich alles verwandelt...
    Aber keiner von den großen Leuten wird jemals verstehn, daß das eine so große Bedeutung hat!
    Das ist für mich die schönste und traurigste Landschaft der Welt. Es ist die gleiche Landschaft wie auf der vorletzten Seite, aber ich habe sie nochmals hergezeichnet, um sie euch ganz deutlich zu machen. Hier ist der kleine Prinz auf der Erde erschienen und wieder verschwunden. Schaut diese Landschaft genau an, damit ihr sie sicher wiedererkennt, wenn ihr eines Tages durch die afrikanische Wüste reist. Und wenn ihr zufällig da vorbeikommt, eilt nicht weiter, ich flehe euch an - wartet ein bißchen, gerade unter dem Stern! Wenn dann ein Kind auf euch zukommt, wenn es lacht, wenn es goldenes Haar hat, wenn es nicht antwortet, so man es fragt, dann werdet ihr wohl erraten, wer es ist. Dann seid so gut und laßt mich nicht weiter so traurig sein: schreibt mir schnell, wenn er wieder da ist...
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发表于 2008-1-10 11:46 | 显示全部楼层
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 楼主| 发表于 2008-1-10 12:28 | 显示全部楼层

回复 #29 karlfriedrich 的帖子

没有,我记得音频上那两章是在一起的,打算回头把音频和大家分享。

文字和版本和音频有出入,所以还需要校对一下。

另外,有些单词可以简单的讲解一下。

这是偶的计划。$汗$
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发表于 2008-1-10 15:57 | 显示全部楼层
原帖由 丁丁的白雪马甲 于 2008-1-10 11:28 发表
没有,我记得音频上那两章是在一起的,打算回头把音频和大家分享。

文字和版本和音频有出入,所以还需要校对一下。

另外,有些单词可以简单的讲解一下。

这是偶的计划。$汗$



不错


谢谢了
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